Geschäftsführerin des Bauforums Rheinland-Pfalz

Das Interview mit Frau Biegler wurde für die Septemberausgabe 2022 des VerbandMagazins des VdW Rheinland Westfalen geführt.

Frau Biegler, Sie sind im Juni 2022 zur neuen Geschäftsführerin des Bauforums Rheinland-Pfalz gewählt worden. Was zeichnet in Ihren Augen das Bauforum aus?

Das Bauforum Rheinland-Pfalz ist ein in der Bundesrepublik einzigartiges Netzwerk an den am Bau Beteiligten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik in Rheinland-Pfalz. Die vertrauensvolle und verlässliche Zusammenarbeit im Bauforum hat seit über 20 Jahren Bestand. Die Gesellschafterinnen und Gesellschafter des Bauforums vertreten die Wohnungs-, Bau- und Versicherungswirtschaft, Berufsverbände und die Förderbank des Landes. Dadurch agiert das Bauforum Rheinland-Pfalz praxisnah. Diese Nähe zur Praxis ermöglicht den nötigen Weitblick, um die Zukunftsthemen im Bau frühzeitig zu identifizieren. Das zeigt auch die jährlich stattfindende Fachtagung des Bauforums, die mit ihrer Themenwahl oft ihrer Zeit voraus ist. Die diesjährige Tagung beschäftigte sich zum Beispiel mit der Frage, wie gutes Bauen trotz knapper Ressourcen möglich sein kann. Ein höchst aktuelles Thema vor dem Hintergrund der steigenden Energiepreise. 
Darüber hinaus zeichnet sich das Bauforum Rheinland-Pfalz für seine Nähe zur Wissenschaft aus. Aussichtsreiche Forschungsprojekte mit innovativen Lösungen für die Wohnungs- und Bauwirtschaft werden gerne unterstützt.  

Welche beruflichen Erfahrungen bringen Sie mit?

Ich bin Diplom-Ingenieurin und habe an der Technischen Universität Kaiserslautern Raum- und Umweltplanung studiert. Seit März 2022 bin ich Referentin für Bauen und Wohnen am Ministerium der Finanzen in Rheinland-Pfalz.
Nach einer beruflichen Station bei einer privaten Kommunalberatung war ich in den Stadtplanungsämtern der Städte Offenbach und Frankfurt tätig. In Offenbach hatte ich als Fachreferentin für Stadtentwicklung die Gesamtstadt in Blick und Strategien für die wohnbauliche Entwicklung der Stadt erarbeitet. Bei der Stadt Frankfurt lag mein Fokus auf dem Quartier. Dort habe ich im Zuge des städtischen Nachverdichtungsmanagements Wohnungsunternehmen und Baugenossenschaften bei der baulichen Nachverdichtung ihrer Bestände beraten.
Mein technisches Referendariat habe ich bei der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen in Hamburg absolviert. Das war eine spannende Erfahrung, da Hamburg eine sehr dynamische Stadt ist, die sowohl Wert auf ein attraktives Stadtbild legt als auch den Raum für innovative Bauprojekte schafft. In meiner Zeit dort wurde zum Beispiel der Bau eines Holzhochhauses in der HafenCity vorbereitet. 

Welche Themen liegen Ihnen persönlich am Herzen und welche Impulse möchten Sie im Bauforum setzen?

Mir liegt das Thema Nachhaltigkeit im Bauwesen besonders am Herzen. Wir müssen uns zukünftig vor dem Hintergrund der Klima- und Energiekrise und steigenden Kosten im Bau immer mehr die Frage stellen, wie ressourcenschonendes und klimagerechtes Bauen möglich ist. Daher möchte ich das vorhandene Netzwerk des Bauforums im Themenbereich klimagerechtes Bauen erweitern und insbesondere den Dialog mit Hochschulen, Universitäten und Forschungsinstituten intensivieren.